Wolfgang Goldacker macht sich für Betriebssport stark
Gute Seele im Verein
Der 78-Jährige ist seit über 30 Jahren aktiv: Der passionierte Tischtennisspieler engagiert sich im Verein und im Dachverband.
Für Wolfgang Goldacker ist sein Ehrenamt ein Teilzeitjob: 20 bis 25 Stunden pro Woche investiert er in verschiedene Aufgaben beim Betriebssport-Kreisverband (BKV) Solingen. Zudem ist er seit über 30 Jahren in der Betriebssportgemeinschaft (BSG) der Firma Richard Abr. Herder aktiv, seinem früheren Arbeitgeber. „Ich mache das aus Liebe zum Sport“, sagt der 78-Jährige.
Goldacker fing Anfang der 70er Jahre als Betriebswirt bei Herder an und war eines der Gründungsmitglieder der BSG. „Zuerst gab es nur Fußball, Tischtennis kam später dazu.“ Heute gehört auch Badminton zum Angebot. Schnell kam der Kontakt zum Kreisverband, der die Solinger Betriebssportgemeinschaften als Dachorganisation vertritt.
Goldacker wurde Passwart, der sich um Spielgenehmigungen und Ähnliches kümmert, später Fachwart der Tischtennis-Abteilung und nach seiner Pensionierung 2002 auch Geschäftsführer des BKV Solingen. „Im Berufsleben wäre das zeitlich nicht möglich gewesen.“ Weitere Ämter auf übergeordneten Ebenen, wie der des Sportwarts beim Westdeutschen Betriebssportverband kamen hinzu. Gleichzeitig führt er die Betriebssportgemeinschaft Herder, für die er auch weiterhin als Tischtennisspieler aktiv ist. Deutsche Meisterschaften fanden schon zweimal hier statt.
Und das sehr erfolgreich. Bei den Deutschen Betriebssport-Meisterschaften im Tischtennis belegte er mit der Mannschaft mehrmals erste Plätze. Nicht nur das: Die Solinger Betriebssportler haben den Wettbewerb schon zweimal selbst ausgerichtet (2003, 2011). Auch in diesem Jahr stehen wieder zwei überregionale Tischtennisturniere für Betriebssportler an: das Masters des Bezirks Niederrhein im Juni und die Westdeutschen Meisterschaften im August. Wolfgang Goldacker hat dafür seine Kontakte zur Stadtverwaltung genutzt, um geeignete Hallen zu finden. Auch sonst hält er bei der Organisation der Turniere viele Fäden in der Hand: Tischtennisplatten besorgen, Leute für den Auf- und Abbau organisieren, Spielpaarungen auslosen, Spielpläne erstellen, Ergebnisse auswerten. „Das ist schon zur Routine geworden, und Computer machen vieles leichter.“ Die Betriebssportgruppen sind für alle Sportler offen.
Abseits der Turniere ist er mit viel Schriftkram beschäftigt. Er führt die Statistiken der Spiele, kontrolliert Spielberichte und erstellt Pläne. Als Geschäftsführer des Dachverbands BKV hält er für die 30 angeschlossenen Betriebssportvereine den Kontakt zur Stadtverwaltung und organisiert Hallenzeiten fürs Training. Außerdem achtet er darauf, dass die Vereine die Gemeinnützigkeit erfüllen, die sie gegenüber dem Finanzamt regelmäßig nachweisen müssen.
Rund 650 Betriebssportler vertritt der Kreisverband. Es sei schwieriger geworden, Leute zu finden, die sich engagieren, sagt Wolfgang Goldacker. „Verantwortung zu übernehmen, das ist für viele offenbar weit unten angesiedelt. Die Freizeitangebote sind größer geworden.“ Beim Tischtennis sei in den Betriebssportgemeinschaften inzwischen ein Drittel der Spieler über 65 Jahre alt. „Es kommen wenige junge nach.“ Dabei seien die Vereine offen für alle, betont Goldacker. Um in einer BSG Sport zu treiben, müsse man nicht Mitarbeiter der jeweiligen Firma sein.
Um neue Mitglieder zu gewinnen, macht der Kreisverband auch bei Flüchtlingen Werbung für seine Angebote. Die Tischtennisabteilung hofft, dass die ersten Neuankömmlinge bereits am 28. Mai an den Stadtmeisterschaften für Hobbyspieler teilnehmen. „Wir wollen uns auf diese Weise auch für die Integration einsetzen.“
Wolfgang Goldacker ist für sein Engagement bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der silbernen Ehrennadel des Deutschen Betriebssport-Verbandes. Der 78-Jährige will sich weiter für seinen Sport starkmachen. Ganz nach dem Motto der Betriebssportler: „Bewegt älter werden“.
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